Sarah’s Empfehlungen: Warum Babys im Dunkeln besser schlafen
Sarah Mann Großfamilien-Mama und zertifzierte Babyschlafberaterin |
Ob Nacht oder Tag – dein kleiner Schatz schlummert gerade in einem dunklen Zimmer und hat gerade die süßesten Träume. Ist das nicht ein erfüllendes Bild?
Tatsächlich ist es so, dass es auch wissenschaftlich Sinn macht, wenn Babys in dunklen Zimmern schlafen. Denn dort schlafen sie am besten!
Warum das so ist?
Weil Melatonin, das liebevoll als „Schlafhormon“ bezeichnet wird, besonders gut ausgeschüttet wird, wenn es dunkel ist. Dieses Hormon ist ein sanfter Helfer, der die Schlafzyklen deines Babys regelt und für einen ungestörten Schlaf sorgt.
Also kurz und knapp: Es ist wissenschaftlich belegt, dass Babys (und auch Erwachsene) im Dunklen besser schlafen.
(Und, ja, das gilt auch für die Nickerchen am Tag!)
Drei wertvolle Tipps für eine dunkle Schlafumgebung
1. Bettgehzeitroutine im Dunkeln
Lass schon die Bettgehzeitroutine in einem abgedunkelten Schlafzimmer stattfinden. Das hilft deinem Baby zur Ruhe zu kommen und sich auf den Schlaf einzustellen. Das Baby stellt auf Schlaf ein (vor allem dann, wenn es sich schon daran gewöhnt hat, weil es die Signale kennt) und Melatonin wird ausgestoßen.
2. Elektronische Geräte vermeiden
Halte elektronische Geräte, insbesondere solche mit Bildschirmen, außerhalb des Schlafzimmers des Babys. Das blaue Licht, das von Bildschirmen ausgegeben wird, kann die Produktion von Melatonin stören und das Einschlafen erschweren. (Das gilt auch für Kinder und Erwachsene!)
3. Wähle Nachtlichter mit Bedacht
Nachtlichter empfehlen sich erst wenn die Kleinen etwas älter sind (nicht im ersten Lebensjahr).
Wenn du ein Nachtlicht verwenden möchten, wähle eines mit einem roten oder orangen Lichtspektrum, da diese Farben das Schlafhormon Melatonin am wenigsten stören. Stelle sicher, dass das Licht sanft und nicht direkt im Blickfeld des Kindes ist.
Schlafzimmer effektiv abdunkeln
Ein dunkles Schlafzimmer ist effektiv und wichtig. Und gerade im Sommer, wenn die Tage länger sind und das Sonnenlicht früh am Morgen den Schlaf stören kann, solltest du Schlafzimmer ausreichend verdunkeln.
Da aber nicht jedes Haus Rollläden besitzt, stellt sich natürlich die Frage, wie man die perfekte, dunkle Schlafumgebung herbeizaubern kann.
Hier ein paar Ratschläge:
Verdunkelungsvorhänge* oder Verdunklungsrollos* können wahre Wunder wirken. Sie sind in verschiedenen Farben und Größen erhältlich und halten das Licht gut draußen. Auch für tagsüber sind sie gut geeignet.
Wir haben Verdunkelungsvorhänge oft mit Teleskopstangen* benutzt (beachte hierbei aber, dass Verdunkelungsvorhänge generell schwerer sind als normale Gardienen und man deshalb auf eine hohe Qualität achten sollte).
Alternativ können auch Verdunklungsfolien* eine hervorragende Lösung sein (gibt’s auch mit Klettverschluss*).
Häufige Bedenken und Mythen
Dunkle Räume lösen in uns Eltern vielleicht eher Skepsis aus. Doch das ist unbegründet. Lass uns dazu ein paar Mythen aufklären:
Mythos 1
Babys fürchten sich im Dunkeln und können deshalb nicht schlafen.
Realität: Babys entwickeln erst im Laufe der Zeit ein Bewusstsein für ihre Umgebung.
Wissenschaftlich betrachtet, ist die Angst vor der Dunkelheit meist kein angeborenes, sondern ein erlerntes Verhalten.
Mythos 2
Ein Nachtlicht ist notwendig, damit Babys sich sicher fühlen.
Realität: Ein sanftes Nachtlicht kann zwar beruhigend sein, doch das gilt eher für Kleinkinder, die schon weit über das Babyalter hinaus sind. Zudem ist es für einen gesunden Schlaf nicht zwingend notwendig. Im Gegenteil: Selbst schwaches Licht kann die Produktion von Melatonin stören und den Schlaf beeinträchtigen.
Mythos 3
Im Dunkeln zu schlafen, ist unnatürlich.
Realität: Ganz im Gegenteil, wissenschaftlich gesehen ist es die natürliche Dunkelheit der Nacht, die den Schlaf fördert und eine gesunde Schlafumgebung bildet.
Mythos 4
Mein Baby könnte im Dunkeln Angst haben, weil es mich nicht sieht.
Realität: Babys haben einen erstaunlichen Sinn für Nähe und Geborgenheit. Deine Stimme und Deine Berührung sind auch im Dunkeln da, um zu trösten.
Vielleicht kommt es unerwartet, aber es ist tatsächlich so: Ein liebevoll abgedunkeltes Zimmer ist wie eine warme Umarmung für den Schlaf deines Babys. Und auch am Tag oder an hellen Sommerabenden kannst du so für bessern Schlaf deines Babys sorgen.
Ich wünsche euch einen guten Schlummerschlaf,
Sarah
FaQ – Häufige Fragen und Antworten
Beeinflusst das komplette Abdunkeln des Zimmers die Angst meines Kindes vor der Dunkelheit?
Viele Eltern denken, dass ein komplett dunkles Zimmer Ängste bei ihrem kleinen Schatz schüren könnte. Doch tatsächlich haben Babys in den ersten Lebensmonaten noch keine entwickelte Angst vor der Dunkelheit – das kommt erst später.
Stattdessen hilft ein vollständiges Abdunkeln Babys, besser in den Schlaf zu finden und durchzuschlafen, da Dunkelheit die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin fördert.
Wenn das Kind älter wird und Anzeichen von Angst zeigt, kann man das Thema behutsam angehen und eine sanfte Lichtquelle wie ein Nachtlicht einführen, das Sicherheit gibt, ohne den Schlaf zu stören.
Wie kann ich ein Zimmer effektiv abdunkeln, wenn ich unterwegs bin oder mein Baby nicht zu Hause schläft?
Für solche Fälle empfehle ich tragbare Verdunklungsrollos*. Die sind zum Verreisen hervorragend geeignet. Und wenn man diese vergessen hat, reicht auch einfach Alufolie. Diese bekommt man überall, lässt sich einfach befestigen und verdunkelt hervorragend.