Schlafmangel? Was tun, wenn Baby kein Schlaf zulässt?
Sarah Mann Großfamilien-Mama und zertifzierte Babyschlafberaterin |
Wenn Babys nicht wie erwartet schlafen, kann das ganz schön an den Nerven zehren. Passiert das nicht nur ein paar Mal, sondern sogar regelmäßig ist Schlafmangel die logische – und kräftezehrende – Konsequenz. Aber was dann?
Erhalte in diesem Artikel wichtige Informationen rund um den lieben Babyschlaf, Tipps wie Du mit der Situation umgehen kannst und einige kostbare Ratschläge, wie Dein Baby besser schlafen kann.
Probleme von Schlafmangel
Dass Schlafmangel nicht nur unangenehm ist, lässt sich erkennen, wenn man sich mögliche Folgen davon anschaut:
Eltern die unter Schlafmangel leiden,…
- sind oft reizbarer, genervter und ungeduldiger
- können sich weniger gut konzentrieren
- haben höhere gesundheitliche Risiken (Immunsystem, Herzinfarktrisiko, Migräne, Depressionen)
Schlafmangel sollte man also nicht unterschätzen oder auf die leichte Schulter nehmen.
Was kann man gegen Schlafentzug machen?
Wenn du an Schlafmangel aufgrund von schlechten Nächten deines Babys leidest, möchte ich dir zwei Dinge empfehlen: Schau zum einen, wie du mehr Auftank-Momente in deinen Alltag einbauen kannst (siehe Tipps im nächsten Abschnitt).
Zum anderen überlege aber auch, was du tun kannst, um deinem Baby zu besseren Schlaf zu verhelfen. Denn ich habe – wie auch viele andere Eltern, die ich berate – die Erfahrung gemacht, dass man liebevoll, sanft und bindungsorientiert den Schlaf unserer kleinen Schätze verbessern kann. (Auch dazu gebe ich dir weiter unten im Artikel einige gute Hinweise.)
Müde? Erschöpft? Ratlos?
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Feedback von Inga:
Man hört und liest ja viel über Schlaflernprogramme und Tipps zum Durch-und Einschlafen. Aber in dem Kurs erhält man jeden Tag einen Email mit einzelnen Schritten in die richtige Richtung. Trotzdem kann man alles ganz individuell auf sein Kind und die Familiensituation anpassen. Uns hat es sehr geholfen, nun endlich ein paar Std länger am Stück schlafen zu können. Auch das Einschlafen am Tag dauert max. 5 Min und Abends höchstens 30 Min. Vielen Dank für diesen Kurs!
Kraft tanken im Alltag
Hier einige Tipps, wie du nach einer schlechten Nacht, den Tag retten kannst:
1. Powernap
Im Alltag mit Baby oder Kleinkind ist es meist schwierig, viel Schlaf nachzuholen oder einen ausgiebigen Mittagsschlaf zu machen. Was stattdessen viel eher praktikabel ist und auch tatsächlich hilft, sind Powernaps. Ein kurzes Schläfchen – am besten dann, wenn Babylein auch gerade eingenickt ist – für ca. 15 Minuten. Nicht länger, da es sonst leicht einen negativen Effekt haben kann (nach ca. 15 Minuten verändert sich der Schlaf und man kommt in die Tiefschlafphase).
2. Frische Luft
Schon ein ordentliches Durchlüften der Wohnung hat oft einen wunderbaren Effekt. Doch wenn es in den Alltag passt, lohnt sich der Spaziergang an der frischen Luft nochmal um einiges mehr. Das schafft nicht nur Bewegung und neue Energie. Auch den Kleinen tut es gut und wenn sie unruhig oder müde sind, hilft das regelmäßige Schunkeln im Kinderwagen oft Wunder.
3. Hilfe von außen
Aufgrund von einigen Umzügen hatten wir hin und wieder wenig Chancen, Hilfe von anderen Menschen zu bekommen. Doch wenn es möglich war, war es unglaublich kostbar. Jemand, der mal mit deinem Kind spazieren geht, bei dir durchsaugt oder etwas zu Essen vorbei bringt… es ist so hilfreich!
Und habe kein schlechtes Gewissen. Menschen helfen gerne (und sind oft froh, wenn sie konkrete Vorschläge bekommen, wie sie unterstützen können).
4. Früher ins Bett gehen
Wenn es möglich ist, räume einem Früh-ins-Bett-gehen eine hohe Priorität ein. Auch wenn andere Dinge dadurch wegfallen, ist es die beste Möglichkeit, guten und wertvollen Schlaf zu bekommen.
5. Die Nacht aufteilen
Es ist nicht immer machbar, aber wenn, kann es eine große Entlastung sein, wenn sich Mama und Papa die Nacht untereinander aufteilen. Wer schaut wann nach dem Baby (oder dem Kleinkind) und wer darf schlafen.
Unter Umständen hat es uns auch schon oft geholfen, wenn einer von uns für die Schlafenszeit auf die Couch oder ins Gästezimmer auszieht. Einige Stunden intensiven und guten Schlaf können in solchen Zeiten sehr wichtig sein.
Papa kann übrigens auch bei anderen Zeiten gut helfen. Zum Beispiel beim ins Bett bringen. (Lies dazu auch: Wie kann man Baby daran gewöhnen, von Papa ins Bett gebracht zu werden?)
6. Gönn die eine Auszeit
Manchmal muss man einfach mal abschalten und zur Ruhe kommen. Gerade in solchen Schlafmangel-Phasen und in Zeiten, in denen man so viel für das Kind da sein muss. Da tut es gut, mal gemütlich eine Tasse Tee zu trinken, ein heißes Bad zu nehmen oder einer sonstigen Entspannungsmöglichkeit nachzugehen, die man schon lange nicht mehr gemacht hat.
Das ist wichtig und sollte gegebenenfalls im Terminkalender geplant werden.
Was ist wenn Babys zu wenig schlafen?
Nachdem du nun etwas Kraft getankt hast, überlege, was du tun kannst, um deinem Kind zu helfen, besser zu schlafen.
Wenn du unter Schlafmangel leidest, weil dein Baby die Nacht auf den Kopf stellt, häufig oder lange wach ist oder unruhig schläft, empfiehlt es sich, nach den Gründen zu suchen. Denn auch wenn es viele Babys gibt, die nicht gut schlafen, gibt es Möglichkeiten, die Ursachen dafür zu finden und den Schlaf entsprechend zu verbessern.
Nicht selten habe ich Eltern erlebt, die nur Kleinigkeiten geändert haben, und ohne großes Schreien oder irgendwelcher Probleme hat sich der Schlaf ihrer kleinen Schätze ein großes Stück verbessert. Natürlich gibt es Ausnahmen, doch mich erreichen jede Woche einige Zuschriften von Teilnehmern unseres kostenlosen Babyschlafkurses, die voller Begeisterung berichten, wie sich ihre Schlafsituation extrem verbessert hat.
Der Weg zu besserem Babyschlaf
Um Babys Schlaf sanft zu verbessern, haben sich fünf Schritte (die man auch in dieser Reihenfolge gehen sollte) bewährt:
1. Schlafmuster
Finde die Schlafmuster deines Kindes heraus und schaue, wie du seinen natürlichen Bio-Rhythmus unterstützen kannst. (Prüfe zum Beispiel den Schlafbedarf deines Babys.)
2. Tagesablauf
Stelle sicher, dass dein Kind zumindest halbwegs einen festen Tagesablauf und eine altersgerechte, frühe Bettgehzeit hat.
3. Bettgehzeitroutine
Führe eine friedvolle, sinnvolle Bettgehzeitroutine ein (feste Rituale vor dem Schlafengehen, die das Ein- und Durchschlafen erleichtern).
4. Einschlafgewohnheiten
Gewöhne dein Baby/Kind sanft an neue Einschlafgewohnheiten.
5. Einschlafen und Weiterschlafen üben
Im letzten Schritt geht es darum, dass dein Baby lernt, gut einzuschlafen und nachts weiterzuschlafen. Diese beiden Schritte sind untrennbar miteinander verknüpft und können erst gut gemeistert werden, wenn ihr die bisherigen vier Schritte schon durchlaufen habt.
Genau um diese fünf Schritte geht es in unserem Babyschlafkurs. Er ist wie gesagt kostenlos und schon tausende andere Eltern haben ihn durchlaufen. Trag dich jetzt ein:
Lissi
26. Oktober 2024 @ 6:41
Hallo Sarah, ich habe mich bei dem kostenlosen Email Seminar angemeldet allerdings muss ich jetzt trotzdem mal fragen was ich tun kann ! Die Nächte sind einfach der Horror . Meine Tochter gerade 6 Monate alt meldet sich alle 2 Stunden zum trinken. Ich lege sie um 19 Uhr hin dann meldet sie sich sogar manchmal um 20 Uhr und dann ab 23 Uhr und dann alle 2 Stunden kann man sagen. Ich habe jetzt schon die 1er Nahrung ihr nachts gegeben aber das bringt es auch nicht. Ich bin echr fertig ! So viel Hunger kann man doch garnichf haben. Sie nimmt keinen Schnuller! Kann ich sie dazu bringen? Hast du noch einen Tipp?
Babyschlafberaterin Sarah Mann ♥
30. Oktober 2024 @ 9:04
Hallo Lissi,
oh je, das klingt wirklich super anstrengend! Ich kann total nachvollziehen, dass du erschöpft bist – wenn man ständig alle zwei Stunden geweckt wird, kommt man einfach zu nichts 😞. Gerade mit sechs Monaten gibt es bei vielen Babys eine Phase, in der sie vermehrt nach Nähe und vielleicht auch nach zusätzlicher Nahrung suchen, aber oft steckt mehr dahinter als „Hunger“. Hier ein paar Gedanken, die euch vielleicht weiterhelfen könnten:
Häufiges Aufwachen bedeutet nicht immer, dass es um Hunger geht. Es kann auch sein, dass sie sich an das Trinken als Beruhigungsritual gewöhnt hat. Wenn sie keinen Schnuller nimmt, könntest du versuchen, sie sanft mit einer anderen Methode zu beruhigen, wie leichtes Streicheln oder leises Singen, um ihr zu zeigen, dass du da bist. Es dauert manchmal ein paar Nächte, aber oft hilft es, so den Trinkabstand nach und nach zu verlängern.
Alternativen zur 1er Nahrung: Viele Babys finden durch nächtliches Füttern auch einfach eine Art Trost oder Nähe. Wenn das nächtliche Trinken nicht unbedingt Hunger stillt, sondern mehr Beruhigung ist, kann es helfen, tagsüber auf viel Nähe und Kuschelzeiten zu achten – manchmal wird das Bedürfnis nachts dann etwas geringer.
Geduld und kleine Schritte: Manchmal hilft es, den Anspruch etwas runterzuschrauben und zu sagen: „Okay, wir versuchen erst mal, die Zeit zwischen den Trinkmomenten um 15 Minuten zu verlängern.“ Kleine Schritte machen den Prozess für euch beide sanfter und nachhaltiger.
Du machst das wirklich toll, auch wenn es gerade wahnsinnig hart ist. Es ist normal, wenn man sich ausgelaugt fühlt, aber ich verspreche dir, dass auch diese Phase irgendwann vorbeigeht. 🌸 Ganz liebe Grüße und viel Kraft, Sarah