Babys Schlaf mit 6 Wochen – So kann es alleine einschlafen lernen
Sarah Mann Großfamilien-Mama und zertifzierte Babyschlafberaterin |
Experten sagen, dass wenige Wochen nach der Geburt der Schlaf deines Babys mehr organisiert wird. (Das bedeutet, dass sich Babys Schlafzyklen mehr und mehr herausbilden. Vereinfacht gesagt teilt sich der Schlaf nun deutlicher in Leichtschlaf-, Tiefschlaf- und Traumschlafphasen auf.)
Zu diesem Zeitpunkt kannst du beginnen, die ersten Weichen zu stellen und deinem Baby sanft dabei zu helfen, alleine das Einschlafen zu erlernen (oder zumindest zu üben!). Meiner Erfahrung nach geht das mit Neugeborenen sooo viel einfacher als mit Babys, die schon ein halbes Jahr oder älter sind und gehörig protestieren, wenn du mit neuen Einschlafideen daher kommst (wo ist die Brust, Mama? No way!).
Mit etwa sechs bis acht Wochen ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um das Ablegen im Schläfrigkeitszustand zu üben. So bekommt dein Neugeborenes mehr und mehr Gelegenheit, alleine in den Schlaf zu finden.
Natürlich sollte die Schlafumgebung stimmen: Ein festes Plätzchen, ein dunkler Raum, eine kleine Nickerchen-Routine als Einstimmung (z.B. Wickeln, immer dasselbe Lied auf dem Arm und/oder weißes Rauschen anstellen) sind sehr hilfreich. (Mehr sanfte Tipps findest du hier.)
Beachte: Falls du dein Neugeborenes immer nur hinlegst, wenn es bereits tief eingeschlafen ist, verpasst es eine ganz wichtige Lernmöglichkeit, die euch beiden das Leben später sehr vereinfachen kann.
Insbesondere solltest du darauf achten, schon vor der oftmals herausfordernden 4-Monats-Marke mit Einschlaf-Übungen zu beginnen.
Mehr Infos zum Alleine Einschlafen üben findest du hier: Ab wann und wie Babys alleine einschlafen lernen – Der ultimative Guide vom Babyschlaf-Profi
Zudem solltest du unseren kostenlosen Babyschlafkurs nicht verpassen: Mehr erfahren.
Babys unter 4-5 Monaten
Ein „Schlaftraining“ beginnen und „Schreien lassen“ ist in diesem zarten Alter allerdings auf keinen Fall angebracht (und auch in anderen Altersstufen empfehle ich eher ein sanftes Schlafcoaching). Hier erfährst du gute Gründe, warum ein Baby unter 5-6 Monaten noch nicht durchschlafen sollte. Fängt dein Baby von selbst – ohne oder mit nur wenig sanfter Nachhilfe – das Durchschlafen an, ist das natürlich wunderbar und kein Grund zur Sorge! 😉
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Von Sarah Mann, zertifizierte sanfte Schlafberaterin und Großfamilienmama
Es gilt als umstritten, ob ein Baby in den ersten 4-6 Monaten die kognitiven Fähigkeiten besitzt, sich vollständig alleine zu beruhigen und in den Schlaf zu bringen. Doch sanfte Versuche zu starten ist gerade in den ersten Monaten Erfolg versprechend und kann sehr hilfreich für eure Schlaf-Zukunft sein.
Selbst, wenn du vorerst nur mittelmäßige Erfolge verbuchst, hast du dennoch schon wertvolle Vorarbeit geleistet, wenn du dich eines Tages dazu entscheidest, mehr ‚durchzuziehen‘. Dein Baby kennt seinen Schlafplatz und weiß um die Erfahrung, im Liegen einzuschlafen.
Es empfiehlt sich insbesondere am ersten Schläfchen und am abendlichen Einschlafen zu üben.
Ein gutes und realistisches Ziel ist, dass das Kind in den ersten Monaten (ab 6 Wochen bis 4-5 Monate Alter) zumindest einmal täglich im Liegen einschläft. Ebenso ist es hilfreich, Alternativen zur „Einschlaf-Nuckel-Assoziation zu entwickeln. D.h. das Einschlafnuckeln genießen (denn die Nähe tun Mama und Baby soo gut, gleiches gilt fürs Fläschchen füttern in im wolligen Elternarm!) – und gleichzeitig dafür sorgen, dass das Nuckeln nicht die einzige Einschlafgewohnheit wird. Leider führt nämlich genau dieses schöne Phänomen zu massiven Schlafproblemen und lässt sich sehr schwer abgewöhnen.
Also: Bleib entspannt in den ersten Monaten und versuche so gut wie möglich, dein Kind immer mal im Liegen einschlafen zu lassen. Falls das nicht klappt, nimm die Trage, den Kinderwagen und Co – schau einfach, dass es flexibel bleibt und sich nicht auf das Einschlafstillen oder eine andere Einschlafhilfe festfährt.
Mehr Infos zum selbstständigen Einschlafen lernen findest du hier.
Guten Schlafen und Alles Liebe!
Sarah
Eli
11. Januar 2022 @ 7:08
Liebe Sarah,
danke für deine Tipps! Es hilft mir sehr und ich bin gewillt das Thema Schlafen nun anzugehen!
Ich hätte nur eine Frage: meine Tochter ist ein Frühchen- soll ich mich nach ihrem Geburtstermin richten oder nach dem ET?
Danke für deine Hilfe!
Babyschlafberaterin Sarah Mann
4. Februar 2022 @ 11:05
hallo! bei Frühchen sollte lieber vom errechneten Geburtstermin ausgehen, da das Thema Schlaf viel mit der kognitiven Reife zu tun und gerade in den ersten Monaten können ein paar Wochen zu früh geboren einen großen Unterschied im Schlafverhalten und – bedarf bedeuten. glg Sarah
Rebecca
4. April 2022 @ 8:58
Liebe Sarah,
Unsere kleine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt, anfangs hatten wir einen recht schönen Rhythmus. Sie ist spätestens um halb 9 ins Bett gelegt worden und hat dann ein paar Stunden geschlafen.
Jetzt geht sie nicht vor 22 oder 23 Uhr schlafen, das ist aber gar nicht das schlimme. Sie schreit und weint abends, das nimmt uns viel Mut und Nerven, ab und zu geht es wirklich um 18 – 19 Uhr los. Sie ist dann total übermüdet aber egal was wir machen, sie schläft oft nicht vor 22 oder 23 Uhr erneut ein.
LG
Babyschlafberaterin Sarah Mann
4. April 2022 @ 20:24
Hallo! wow, ich verstehe, dass es sehr schwierig und frustrierend ist, eure kleine Tochter so weinen und kämpfen zu sehen am Abend. v.a. wenn ihr schon eine schöne Routine hattet. leider ist das eine ganz normale Entwicklungsstufe und kommt in der Tat recht häufig vor. es hat nichts mit euch zu tun oder irgendetwas, was ihr macht. zwei meiner babys haben sehr viel geschrien und es ist wahnsinnig hart. meist ist die hochphase der schreiphase mit etwa 3 monaten und es flaut bis etwa 5 monate wieder ab. oft geht es genauso plötzlich wie es gekommen ist… oft hilft es zu akzeptieren, dass es einfach vorkommt und eure aufgabe nicht ist, es zwanghaft zu verhindern, sondern liebevoll ihre emotionen zu begleiten. das nimmt oft ganz viel wind, frust und eigene überforderung raus. die übermüdung ist vermutlich nicht zu verhindern, das ist voll ok. einfach tagsüber wachphasen kurz halten und euch auf die schulter klopfen, mehr könnt ihr nicht tun. ihr macht das großartig!! vielleicht hilft euch folgende links: http://purplecrying.info/ und http://www.awareparenting.com/cryinginarms.htm (nicht zum durchschlafen in diesem alter, aber zu eurer beruhigung und tipps, wie ihr damit umgehen könnt). wenn ihr sehr überfordert seid, holt euch hilfe, z.b. in einer schreiambulanz (mit kinderarzt/hebamme reden). ich bin auch gerne in meiner sprechstunde für euch da (https://www.babyschlummerland.de/schlafberatung-baby/). glg Sarah