Schlafmangel ist eines der größten Themen im ersten Jahr mit Baby. Doch wie dramatisch ist der Verlust wirklich? Die Zahlen unserer Umfrage (1.100 Eltern im ersten Babyjahr, 02/2024 im Babyschlummerland) sprechen eine klare Sprache:
Eltern schlafen im Durchschnitt nur 5,5 Stunden pro Nacht – das sind nach eigenen Angaben 2,5 Stunden weniger als vor der Geburt. Über das Jahr summiert sich das auf 912 fehlende Stunden Schlaf, was 38 volle Tage entspricht.

Anders gesagt: Eltern verlieren in nur zwölf Monaten den Schlaf von 109 durchgemachten Nächten.

Doch die Verkürzung der Nächte ist nicht das einzige Problem – auch die ständigen Unterbrechungen machen echten Erholungsschlaf fast unmöglich.
Ständiges Aufwachen
Eltern wachen durchschnittlich 3,1 Mal pro Nacht auf, um sich um ihr Baby zu kümmern. Das bedeutet: Über 1126 Unterbrechungen im Jahr.
Und selbst wenn das Baby wieder schläft, heißt das nicht, dass Eltern sofort in den Schlaf zurückfinden. Im Schnitt dauert es 16 Minuten, bis sie wieder einschlafen können. Hochgerechnet sind das fast 50 Minuten Wachzeit pro Nacht, also über 12 volle Tage im Jahr (über 18.240 Minuten), die Eltern wach im Bett liegen und auf den Schlaf warten.
Die meisten fühlen sich durch diese extreme Belastung erschöpft – doch noch schwerer wiegt für viele das Gefühl, nachts allein mit all dem zu sein.

Schlaf nachholen ist meist nicht möglich
Man hört es immer wieder: „Schlaf doch einfach tagsüber, wenn das Baby schläft.“ In der Realität funktioniert das für die wenigsten Eltern. Unsere Umfrage zeigt:
- 76% der Eltern machen tagsüber selten oder nie ein Nickerchen.
- Im Schnitt gelingt es Eltern nur einmal pro Woche, sich tagsüber hinzulegen.
Das bedeutet: Der nächtliche Schlafmangel wird kaum ausgeglichen. Stattdessen zieht sich die Erschöpfung Tag für Tag weiter. Wer dauerhaft zu wenig schläft, fühlt sich nicht nur müde – denn es hat Auswirkungen auf Konzentration, Emotionen und das gesamte Wohlbefinden.

Babytragen – Bonding-Zeit oder Belastung?
Für viele Babys ist das Einschlafen in den Armen der Eltern selbstverständlich. Und es gibt natürlich Eltern, die dies als Qualitätszeit mit ihrem Baby genießen können. Doch oftmals – nämlich dann, wenn es sehr lange dauert, bis das Baby einschläft – kann es auch als Belastung wahrgenommen werden.
In jedem Fall hat die Umfrage folgendes gezeigt:
- Eltern tragen ihr Baby im Schnitt 10,4 Minuten pro Einschlafprozess.
- Da Babys oft mehrmals am Tag einschlafen (durchschnittlich 4-mal im ersten Jahr), kommen Eltern auf 41,6 Minuten täglich.
- Hochgerechnet sind das über 15.200 Minuten pro Jahr – oder anders gesagt: fast 11 volle Tage, die fürs Tragen zum Einschlafen aufgewendet werden.
Übrigens: Während fast 40% der Eltern ihr Baby gar nicht tragen, gibt es eine Gruppe, die ihr Baby im Schnitt länger als 30 Minuten pro Einschlafprozess trägt. Die Unterschiede sind also enorm.
Allerdings: Für viele Eltern ist das Tragen eine der wenigen Einschlafhilfen, die zuverlässig funktioniert – auch wenn es viel Kraft kostet.

Schlafmangel ist mehr als nur Müdigkeit – er belastet Körper und Psyche
Zu wenig Schlaf ist nicht nur eine körperliche Herausforderung. Unsere Umfrage zeigt, dass er auch eine große psychische Belastung für viele Eltern darstellt.
- 48% der Eltern empfinden oft oder immer Stress, weil ihr Baby nicht gut schläft.
- 18% haben oft, 33% gelegentlich Angst vor dem Schlafengehen, weil sie befürchten, eine schlaflose Nacht vor sich zu haben.
- Nur 19,8% gehen entspannt ins Bett – für die Mehrheit ist der Gedanke an die Nacht mit Sorgen verbunden.
Diese Ergebnisse zeigen, dass Schlafprobleme nicht nur den Körper erschöpfen, sondern auch emotional belasten. Die Nächte mit Baby sind oft unvorhersehbar, und viele Eltern fühlen sich allein gelassen.
Nächtliche Einsamkeit
Mitten in der Nacht, wenn alle anderen schlafen, stehen Eltern auf, wiegen ihr Baby, füttern es oder versuchen verzweifelt, es zu beruhigen. Doch wie fühlt sich das für sie an?
- 35% der Eltern fühlen sich oft oder immer allein, wenn sie sich nachts um ihr Baby kümmern.
- Nur 15% empfinden nachts keine Einsamkeit – für die Mehrheit ist das nächtliche Aufstehen eine isolierende Erfahrung.
Es ist nicht nur die Müdigkeit, die Eltern zu schaffen macht – es ist auch das Gefühl, dass niemand sonst die schlaflosen Nächte mit ihnen teilt.
Doch selbst am Tag, wenn die Welt wieder wach ist, bleibt die Erschöpfung.
Erschöpfung als ständiger Begleiter
Schlafmangel bleibt nicht ohne Folgen. Wer über Monate oder sogar Jahre hinweg zu wenig schläft, spürt das nicht nur in Momenten der Müdigkeit – es beeinflusst das gesamte Wohlbefinden.
- 42% der Eltern fühlen sich häufig oder sehr häufig erschöpft oder überfordert.
- Nur 8,8% haben keinerlei Erschöpfungssymptome – das bedeutet, dass über 90% in irgendeiner Form betroffen sind.
Diese Zahlen zeigen, dass es nicht nur um Müdigkeit geht. Schlafmangel kann sich auf die Stimmung, das Nervenkostüm und sogar die Gesundheit auswirken.

Fazit: Ein unterschätztes Problem
Die Ergebnisse unserer Umfrage machen deutlich, was Eltern oft als persönliche Schwäche empfinden: Schlafmangel ist eine enorme Belastung – körperlich, emotional und mental.
- Eltern verlieren 109 Nächte Schlaf im ersten Jahr.
- Sie werden über 1126 Mal im Jahr nachts geweckt.
- Sie verbringen fast zwei Wochen pro Jahr einfach nur wach im Bett, ohne schlafen zu können.
- Die Mehrheit kann den Schlafmangel tagsüber nicht ausgleichen.
- Viele fühlen sich überfordert, gestresst oder nachts allein.
Diese Zahlen zeigen nicht nur, wie anstrengend die ersten Monate mit Baby sind, sondern auch, wie wichtig Unterstützung und Verständnis für Eltern in dieser Zeit sind.
Denn Schlafmangel ist nicht nur eine Phase – er ist eine Herausforderung, die Eltern oft an ihre Grenzen bringt.
Warum guter Schlaf kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Schlafmangel ist eine der größten Herausforderungen für Eltern im ersten Jahr mit Baby. Über 100 verlorene Nächte, mehr als 1100 nächtliche Unterbrechungen, ständige Erschöpfung und das Gefühl, alleine durch die Nächte zu gehen – all das ist für viele Eltern bittere Realität.
Doch das muss nicht so sein. Guter Schlaf ist keine Glückssache – er ist etwas, das man mit dem richtigen Wissen, den passenden Methoden und einer sanften Herangehensweise fördern kann.
Unser Ziel im Babyschlummerland ist es, Eltern nicht nur zu zeigen, wie ihr Baby besser schlafen kann, sondern auch, wie sie selbst wieder zur Ruhe kommen. Denn guter Babyschlaf bedeutet nicht nur erholsamere Nächte für das Kind, sondern auch mehr Schlaf für die Eltern – und damit mehr Energie, weniger Stress und eine insgesamt glücklichere Familie.
Die ersten Monate mit Baby sind herausfordernd genug – Schlafmangel sollte nicht noch eine zusätzliche Belastung sein. Deshalb setzen wir uns dafür ein, Eltern mit bewährten Tipps, fundiertem Wissen und liebevollen Ansätzen zu unterstützen. Damit Schlaf wieder zu dem wird, was er sein sollte: Eine Quelle der Erholung und nicht der Erschöpfung.
Babyschlummerland – für entspannte Nächte und glückliche Tage.
Die exakten Ergebnisse der Umfrage:
1. Wie viele Stunden Schlaf bekommst du pro Nacht im Durchschnitt seit der Geburt deines Kindes?
% | Antwort |
---|---|
13.88% | Mehr als 7 Stunden |
32.05% | 6–7 Stunden |
33.52% | 5–6 Stunden |
15.43% | 4–5 Stunden |
5.11% | Weniger als 4 Stunden |
2. Wie viele Stunden Schlaf hast du pro Nacht verloren?
% | Antwort |
---|---|
3.77% | Keine |
34.12% | 1–2 Stunden |
37.32% | 2–3 Stunden |
18.28% | 3–4 Stunden |
6.5% | Mehr als 4 Stunden |
3. Wie oft musst du nachts aufstehen, um dich um dein Baby zu kümmern?
% | Antwort |
---|---|
5.57% | Nie |
10.37% | 1 Mal |
18.25% | 2 Mal |
22.86% | 3 Mal |
42.94% | Mehr als 3 Mal |
4. Wie viele Minuten brauchst du im Durchschnitt, um nach einem nächtlichen Aufwachen deines Babys wieder einzuschlafen?
% | Antwort |
---|---|
32.98% | Weniger als 10 Minuten |
37.72% | 10–20 Minuten |
18.76% | 20–30 Minuten |
6.19% | 30–40 Minuten |
4.35% | Mehr als 40 Minuten |
5. Wie oft schaffst du es, tagsüber ein Nickerchen zu machen?
% | Antwort |
---|---|
3.79% | Jeden Tag |
20.31% | Mehrmals pro Woche |
39.26% | Selten |
36.64% | Nie |
6. Fährst du manchmal mit deinem Baby Auto, damit es in den Schlaf findet?
% | Antwort |
---|---|
2.25% | Ja, regelmäßig |
14.68% | Manchmal |
83.07% | Nie |
7. Trägst du dein Baby, damit es einschläft?
% | Antwort |
---|---|
39.39% | Nein |
19.16% | Ja, aber nur ein paar Minuten. |
21.32% | Ja, durchschnittlich 10-20 Min |
7.76% | Ja, durchschnittlich 20-30 Min |
12.38% | Ja, durchschnittlich mehr als 30 Min |
8. Wie oft empfindest du Stress aufgrund von Schlafproblemen deines Babys?
% | Antwort |
---|---|
1.28% | Nie |
12.62% | Selten |
37.67% | Gelegentlich |
38.86% | Oft |
9.57% | Immer |
9. Hast du Angst vor dem Schlafengehen, weil du eine schlaflose Nacht erwartest?
% | Antwort |
---|---|
19.8% | Nie |
25.35% | Selten |
32.77% | Gelegentlich |
18.12% | Oft |
3.96% | Immer |
10. Fühlst du dich nachts oft allein, wenn du dich um dein Baby kümmerst?
% | Antwort |
---|---|
15.19% | Nie |
21.45% | Selten |
28.3% | Gelegentlich |
26.42% | Oft |
8.64% | Immer |
11. Wie stark beeinflusst Schlafmangel deine Stimmung und Produktivität?
% | Antwort |
---|---|
1.99% | Gar nicht |
18.05% | Wenig |
43.27% | Moderat |
36.69% | Stark |
12. Hast du Symptome von Erschöpfung oder Überforderung seit der Geburt deines Kindes bemerkt?
% | Antwort |
---|---|
8.78% | Nein |
48.9% | Gelegentlich |
26.55% | Häufig |
15.77% | Sehr häufig |